Wenn die Temperaturen langsam in die Höhe klettern, beginnt auch wieder die Campingsaison. Im Hochsommer, wenn die Temperaturen selbst in der Nacht nicht unter die 20 Grad Marke fallen, verbringen viele Nuturliebhabern ihre Nächte sogar ohne Zelt unter freiem Himmel. Manchen reicht dieses Erlebnis allerdings nicht. Sie wollen noch mehr Natur erfahren und ihr nahe sein. So richtig nahe kommt man der Wildnis, wenn man sich auf ein Survival-Abenteuer einlässt. Allerdings sollte man nicht unvorbereitet einen solchen Trip wagen. Im Gegenteil, eine gute Vorbereitung ist das A und O, denn es ist nicht ungefährlich. Zudem sollte man auf keinen Fall allein unterwegs sein. Immer sollte ein Partner oder eine Partnerin mit dabei sein, zudem sollten Familie, Freunde und andere Angehörige informiert sein.
Was versteht man unter Survival?
Der Begriff stammt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt „Überleben“. Bei einem Survivaltrip geht es folglich darum ohne großartige Hilfsmittel in der Natur zurecht zu kommen. Nur mit Sachen, die man in der Natur findet, sollen die menschlichen Grundbedürfnisse möglichst befriedigt werden. Dazu zählen Trinkwasser, Nahrung, Schutz oder Wärme.
Was beispielsweise im Militär schon seit Jahrzehnten Anwendung findet, ist in den vergangenen Jahren auch im zivilen Bereich angekommen. Survival als Hobby oder als Idee für den Urlaub, als Alternative zum Campen, sind hier an der Tagesordnung. Einer der berühmtesten Vertreter dieser Kultur war wohl Rüdiger Nehberg, der mit seinen vielen TV-Auftritten das Survival mehr oder weniger salonfähig gemacht hat.
Wer sich noch nicht so ganz sicher ist mit dem Survivaltrip, kann auch einen angeleiteten Ausflug machen. Eines der bekanntesten Angebote findet man im österreichischen Gebiet Vorarlberg.
Vorbereitung ist alles
Was man alles mit auf seinem Survivaltrip mitnimmt, bleibt einem natürlich selbst überlassen. Zumindest eine gute Grundausrüstung sollte man dabei haben, wie beispielsweise robuste Kleidung und eine Wasserflasche. Ein anständiger Rucksack sollte ebenfalls dazugehören. Darin gehören unter anderem:
· Messer: Auch hier sollte man auf eine hohe Qualität setzen, denn das Leben könnte davon abhängen. Scharf sollte das Messer sein und eine feststehende Klinge haben.
· Streichhölzer: Es kann immer wieder vorkommen, dass man unterwegs keine trockenen Zweige und anderes Material findet, was deutliche Schwierigkeiten bereiten kann, wenn man ein Lagerfeuer machen will. Mit Streichhölzern kann man zumindest ein bisschen vorsorgen. Die werden in einem Drybag verstaut. Zusätzlich ist ein Feuerzeug oder ein Feuerstein zur Absicherung sinnvoll.
· Drybag: Dabei handelt es sich um ein wasserdichtes Aufbewahrungsmittel. Hier kann beispielsweise ein Satz Wechselklamotten untergebracht werden und andere Sachen, die nicht nass werden sollen.
· Schlafsack: Der Schlafsack sollte ebenfalls nicht viel Platz im Rucksack einnehmen. Man sollte beim Survival mit möglichst wenig Gepäck und Ballast unterwegs sein.
· Regenponcho: So kann man sich zumindest vor der großen Feuchtigkeit schützen. Alternativ funktioniert auch ein großer Müllbeutel, den man sich zurecht schneiden kann.
· Seil / Schnur: Davon sollte man immer etwas dabei haben und zwar genügend. Das Seil kann einem unter anderem dabei helfen eine provisorische Unterkunft für die Nacht einzurichten.
Ganz wichtig sind daneben noch eine Karte, ein Kompass sowie ein Handy mit aufgeladener Power Bank für den Notfall. Online findet man die verschiedensten Möglichkeiten zur bestmöglichen Ausrüstung.
Man sollte sich nämlich nicht zu blauäugig auf einen solchen Trip wagen. Bevor es losgeht, sollte man die komplette Ausrüstung selbstverständlich auf ihre Funktionstüchtigkeit hin überprüfen, damit man unterwegs kein böses Erwachen erlebt.
Den Körper vorbereiten
Die größten Gefahren bei dem Unterfangen sind Durst, Hunger, Hitze oder Kälte. Um sich zunächst ein Bild davon zu machen, sollte man seinen Körper ein wenig an die extremen Belastungen gewöhnen. Eine gute Möglichkeit ist Fasten. Wenn man es schafft, einige Tage nur mit wenig oder gar keiner Nahrung auszukommen, ist das bereits eine gute Grundlage. Vorher sollte man sich jedoch mit seinem Arzt in Verbindung setzen und abklären, ob man sich damit keinen Schaden zufügt.
Daneben sollte man seinen Körper stärken und zwar mit Sport. Dabei sollte man sich auf ein ausgewogenes Training bestehend aus Muskelaufbau und Ausdauersport konzentrieren. Der Körper wird unvorstellbaren Belastungen ausgesetzt sein. Umso besser also, wenn vor der Reise richtig gestärkt ist.
Die richtigen Fragen stellen?
Wenn man am Zielort angekommen ist und seine Erfahrung beginnt, sollte man folgende Fragen klären:
· Wo bekomme ich Trinkwasser her? Wenn man in den Bergen unterwegs ist, findet man bestimmt die ein oder andere Wasserquelle. In der Regel ist es so, dass man aus klaren fließenden Gewässern, wie etwa Bächen bedenkenlos trinken kann. Meiden sollte man allerdings Pfützen mit trübem Wasser. Darin können sich eine Reihe an Bakterien gebildet haben, die Krankheiten wie Salmonellen hervorrufen können.
· Wo kann ich sicher und geschützt schlafen? Der Schlafplatz sollte einen vor Wind und Wetter schützen. Vermeiden sollte man vor allem offene Felder und Orte in Wassernähe. Hier gibt es meist Stechmücken, die einem den Schlaf rauben können. Besser sind Höhlen oder dichte Gebüsche. Sie schützen auf natürliche Weise. Alternativ kann man sich eine Unterkunft aus Ästen und Blättern bauen.
· Wie komme ich an Nahrung? Die oberste Regel lautet: Man isst nur das, was man kennt. Es ist die falsche Zeit, um neue Pilzsorten oder Beeren auszuprobieren. Das kann möglicherweise tödlich enden.
Mit diesen Hinweisen sollte man grundsätzlich ganz vorbereitet sein, wenn man ein Survival-Abenteuer wagen will. Vor allem dann, wenn man das erste Mal so eine Reise unternimmt, sollte man sehr vorsichtig sein, da man nicht weiß, was auf einen zukommt.