Der Dom in den Schweizer Alpen ist einer der beeindruckenden Viertausender, der das Herz ambitionierter Bergsteiger schneller klopfen lässt. Der schneebedeckte Gipfel lässt sich nämlich nur zu Fuß während einer zweitägigen Hochtour erreichen. Auf abenteuerlichen Wegen gilt es Felsen, Gletscher und schmale Steige zu beschreiten. Nicht ganz so fanatische, aber doch trainierte Wanderer führt der gut markierte Domhüttenweg während einer abwechslungsreichen Tagestour zur gemütlichen Domhütte. Dort werden sie mit Wahnsinns-Aussichten über die hochalpine Bergwelt und herrlicher Hüttenkost belohnt.
Höchster Berg auf Schweizer Boden
Der Dom in den Walliser Alpen ist mit seinen 4545 m der höchste Berg, dessen Basis sich komplett in der Schweiz befindet. Ebenfalls ist es der höchste Gipfel der Mischabelgruppe, dem zweithöchsten Schweizer Gebirgsmassiv nach dem Monte Rosa. Seinen Namen erhielt er zu Ehren von Joseph Anton Berchtold, dem Domherren von Sitten, der Vermessungsarbeiten an der Mischabelgruppe vornahm. Seit seinem Erstbestieg im September 1858 über den Nordwestgrat erklimmen viele abenteuerlustige Bergsteiger den schneebedeckten Gipfel. Auf Skiern fand eine erste Besteigung im Jahre 1917 statt.
Domhüttenweg
Der Domhüttenweg führt von dem schönen Dörfchen Randa im Mattertal zu der urigen Domhütte auf rund 2400 Höhenmetern. Der gut angelegte und beschilderte Wanderweg verläuft anfangs über Wiesen und durch einen Lärchenwald. Nach der Waldgrenze kommt eine Abzweigung zur naheliegenden Europahütte, wo sich Wanderer noch einmal gut stärken können. Denn ab jetzt wird der Weg anspruchsvoller und führt über Felsen und eine Geröllhalde. Der Aufstieg ist jederzeit gut gesichert mit Drahtseilen, Hacken oder Leitern. Trotzdem ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefragt. Bei etwas Glück begegnet man Steinböcken, Murmeltieren oder Schneehühnern. Nach etwa 4,5 Stunden und 1510 Höhenmetern wird die in 2012 neu renovierte Domhütte erreicht. Die in den Sommermonaten bewirtschaftete Hütte dient als Ausgangspunkt zur Besteigung sieben Viertausender der Mischabelgruppe, worunter der mächtige Dom.
Gipfelbesteigung
Nach einer guten aber kurzen Übernachtung in der Domhütte, beginnt am frühen Morgen der Anstieg zum Domgipfel. Technisch wird die Besteigung als mittelschwer eingestuft, erfordert allerdings aufgrund der Länge und der Höhe eine hervorragende körperliche Fitness und gute Akklimatisation. Es gibt zwei Routen zum schneebedeckten Gipfel. Die Nordwest-Route führt in rund 5 Stunden über den Festigletscher zum Festijoch mit anschließendem ziemlich schweren Festigrat zum Gipfel. Oder man wählt den zwei Stunden längeren Normalanstieg über den Hohberggletscher. Diese Route ist technisch einfacher, führt allerdings entlang gefährlicher Gletscherspalten. Nach rund 1650 Höhenmetern ist das Gipfelkreuz erreicht. Es bietet sich ein grandioser Rund- und Fernblick auf die kleineren Nachbarberge sowie das Matterhorn und Weisshorn in der Ferne.
Anreise und Tipps
- Der Anstieg beginnt in dem idyllischen Bergdorf Randa in Wallis auf 1406 M.ü.M
- Die Anreise erfolgt am einfachsten mit dem Auto ins Wallis nach Visp und von da aus durch das Mattertal nach Randa. Parkmöglichkeiten gibt es im Parkhaus oberhalb des Bahnhofs
- Eine Anreise mit dem ÖPNV bis Randa, Täsch oder Zermatt ist ebenfalls möglich
- Für die Besteigung des Gipfels ist ein kundiger Bergführer sowie eine gute Ausrüstung notwendig
- Bergsteiger sollten über eine hervorragende körperliche Kondition sowie Erfahrung im Umgang mit dem Steigeisen verfügen
- Eine Besteigung des Gipfels ist am besten von Ende Juni bis Ende September möglich. Die Domhütte dient als Übernachtungsmöglichkeit. Es empfiehlt sich einen Schlafplatz im Voraus zu reservieren
Weitere Informationen zur Region
Der Dom liegt inmitten der Ferienregion Zermatt Matterhorn. Hier ragen die berühmtesten Viertausender der Schweiz in die Höhe, worunter das majestätische Matterhorn. Die imposanten Berge, die klare Alpenluft sowie die urigen Bergdörfer Zermatt, Täsch und Randa laden Aktivurlaub zum Wandern, Mountainbiken, Klettern oder Gleitschirmfliegen ein. Auch das Sommerskifahren im höchstgelegenen Skigebiet der Alpen ist sehr beliebt. Zahlreiche Wanderwege schlängeln sich auf oder entlang der Berge. Auf dem Europaweg von Grächten nach Zermatt befindet sich außerdem noch ein ganz besonderes Highlight: Die längste Fußgängerhängebrücke der Welt. Die Charles Kuonen Hängebrücke ist rund 500 Meter lang und am höchsten Punkt 85 Meter hoch. Die Brücke kann auch ganz leicht zu Fuß ab Randa erreicht werden. Der Zugang ist gratis.