Seit Jahrhunderten schon üben die Berge eine echte Faszination auf den Menschen aus und viele Bergsteiger sind ihrem Ruf gefolgt. Sie haben sich immer wieder neuen körperlichen Herausforderungen gestellt und einen Gipfel nach dem anderen bezwungen. Einige von ihnen sind durch ihre spektakulären Bergtouren und Gipfelbesteigungen sogar berühmt geworden und haben ihre Namen für alle Ewigkeit mit der Bergwelt verbunden. Sicher gibt es da international bekannte Bergsteiger, aber auch unser eigenes Land hat einige berühmte Bergsteiger und Bergsteigerinnen zu bieten. IndenBergen stellt die sieben bekanntesten deutschen Bergsteiger vor.
1. Thomas Huber
Mit dem Spitznamen Huberbuam wurden Thomas und Alexander Huber aus Palling als Extrembergsteiger bekannt. Der Dokumentarfilm „Am Limit“ aus dem Jahr 2007 zeigt die beiden bei ihrer Lieblingsdiziplin, dem Speedklettern. Im Jahr 2001 gab es für Thomas Huber die Auszeichnung für die Erstbesteigung des direkten Nordpfeilers am Shivling und im Jahr 2008 den bayerischen Sportpreis in der Kategorie Botschafter des Bayerischen Sportes. Im Juli 2016 stürzte Thomas Huber bei Filmaufnahmen an einer Felswand am Brendlberg nahe Berchtesgaden sechzehn Meter im freien Fall ungesichert ab und erlitt eine Schädelfraktur. Bereits einen Monat danach ging er wieder auf Expeditionen.
2. Alexander Huber
Wie auch sein großer Bruder ist Alexander Huber bekannt als Extremkletterer und zählt zu den weltweit erfolgreichsten Allroundbergsteigern, was Bergsteigen, Alpinklettern, Sportklettern, Eisklettern, Free Solo umfasst. Im Jahr 2010 erhielt er die Bayerische Staatsmedaille für sein Engagement im Verein Ich will da rauf! e.V., der therapeutisch begleitetes Klettern unterstützt. Von Alexander Huber sind auch zahlreiche Bücher erschienen, die seine spektakulären Bergbesteigungen thematisieren. Einige davon entstanden in Zusammenarbeit mit seinem Bruder Thomas Huber.
3. Ines Papert
Die im Jahr 1974 in Nordsachsen geborene Ines Papert ist eine der bekanntesten deutschen Sportkletterinnen und ist zudem auch Eiskletterweltmeisterin. Dabei war ihr die Liebe zu den Bergen lange gar nicht bewusst, denn diese zeigte sich erst, als sie für eine Ausbildung nach Berchtesgaden zog. Im Jahr 1996 war ihre Bergtour eine Übersteigung des Watzmanns. Daraufhin bestieg sie den höchsten Berg Amerikas, den Aconcagua. Bei Eiskletterwettkämpfen holte sie im Jahr 2001 und 2003 den ersten Platz im Gesamtweltcup. Im Jahr 2006 gelang ihr der erneute Sieg mit fünf von fünf möglichen Siegen.
4. Ralf Dujmovits
Der im Schwarzwald geborene deutsche Extrembergsteiger, Bergführer und Expeditionsleiter Ralf Dujmovits gehört ebenfalls auf unsere Liste der bekanntesten Bergsteiger der Republik. Er ist der erste Deutsche, der die Gipfel aller 14 Achttausender bestiegen ist. Im Jahr 1999 war er bei einer Durchsteigung der Eiger-Nordwand live im Fernsehen zu sehen. Er führte außerdem über 40 Expeditionen durch und gehört demnach zu den erfahrensten Höhenbergsteigern und Expeditionsbergführern weltweit.
5. Helmut und Erika Simon
Wanderer und Bergsteiger freuen sich ja meistens, wenn sie mal eine seltene Blume am Wegrand sehen oder die Gelegenheit haben, Bergtiere zu beobachten. Das zählt dann schon als großartiger Fund. Es gibt aber zwei Menschen, die einen wirklich unvergleichlichen Fund machten. Das waren Helmut und Erika Simon, die im Jahr 1991 in den Ötztaler Alpen über den Ötzi stolperten, der bekannten Gletschermumie. Im Jahr 2004 brach der Alpinist Helmut Simon zu einer Alleinwanderung am Gamskarkogel nahe Bad Hofgastein auf und stürzte während eines Wetterumschwungs mit Schneefall rund 100 m tief von einem ungesicherten Klettersteig in eine Schlucht ab. Er wurde am knapp eine Woche später tot in einem Bach gefunden.
6. Anderl Heckmair
Andreas „Anderl“ Heckmair entdeckte seine Liebe für die Berge, als er mit 12 Jahren zur Erholung in die Schweiz geschickt wurde. Durch die Erstdurchsteigung der berühmten Eiger-Nordwand zusammen mit Ludwig Vörg sowie den beiden Österreichern Heinrich Harrer und Fritz Kasparek hat sich der bekannte deutsche Bergsteiger im Jahr 1938 für alle Zeiten in der Geschichte des Bergsteigens verewigt. Die dabei gefundene Route wurde später nach ihm benannt. Einen weiteren Dienst für die Bergsteigernachwelt leistete er durch den Verband der Deutschen Berg- und Skiführer (VDBS), der 1969 auf seine Initiative hin gegründet wurde.
7. Helga Hengge
Als Helga Hengge im Alter von 30 Jahren mit dem Freiklettern begann, hatte sie sicher noch keine Ahnung, dass sie einmal zu den berühmtesten Bergsteigerinnen der Welt zählen würde. Danach bestieg sie mehrere Sechstausender in Südamerika und Nepal und machte sich schließlich 1999 auf zur Besteigung des Mount Everest. Am 27. Mai bewältigte sie als erste deutsche Frau die Mount-Everest-Nordroute und komplettierte als erste deutsche Frau erfolgreich die Besteigung des Berges. Bereits 1979 stand zwar die deutsche Bergsteigerin Hannelore Schmatz, die den Berg über die Südroute bestieg, auf dem Gipfel, kam jedoch bei dem Abstieg ums Leben.