Was haben steile, schroffe Felswände, ewige Anstiege, ständiger Muskelkater in den Beinen oder das Läuten des Weckers mitten in der Nacht mit Glück zu tun? Nicht jeder kann nachvollziehen, wo genau da der Reiz liegen soll. Es sind die echten Bergliebhaber und wahre Wanderfans, die sich für all das begeistern können. Sie kennen die Hochstimmung, die aufkommt, wenn man einen Berg auch nur aus der Ferne sieht. Schmetterlinge im Bauch und pures Glück. Warum? Das wissen wir selbst oft nicht so genau. Aber diese 7 Glücksmomente kennt wohl jeder Wanderer nur allzu gut.
Wanderglück und Bergliebe
Wanderer brauchen nicht viel, um glücklich zu sein. Eigentlich reicht schon der Ausblick auf einen Gipfel in der Ferne und das Wandererherz macht einen Sprung. Die Natur, das Panorama, die Geräusche und Gerüche, und der Stolz auf die eigene Leistung: ein Wanderer fühlt sich nirgends sonst so wohl, wie auf einem Berg. Als wäre die allgemein gute Laune beim Wandern nicht schon genug, wird diese noch von einigen ganz speziellen Glücksmomenten übertroffen. Momente, die mit nichts zu vergleichen sind. Sieben davon stellen wir dir jetzt vor. Was ist dein absoluter Glücksmoment beim Wandern?
1. Die ungeduldige und gleichzeitig wundervolle Planung
Vielleicht dauert es noch Monate, bis die nächste Wanderung ansteht. Vielleicht liegt draußen sogar noch Schnee, während man zu Hause über der Wanderkarte sitzt. Aber das macht nichts, denn schon allein die Aussicht auf den nächsten Ausflug in die Berge versetzt Wanderer in eine gewisse Ekstase. Sobald die Bergtour – oder gleich ein ganzer Wanderurlaub – dick im Kalender eingetragen wurde, beginnt das aufgeregte Planen. Da werden Routen zusammengesucht und verglichen, seitenweise Infomaterial durchforstet und erste Zeitpläne aufgestellt. Der Hintergrund vom PC im Büro wird fortan von Fotos der letzten Wanderungen geschmückt und jeder, der zuhört, bekommt eine genaue Beschreibung der nächsten Gipfelziele zu hören. Irgendwie ist man ungeduldig und kann es kaum noch erwarten, aber gleichzeitig hat man in der Wartezeit, in der man den Wanderausflug wie ein Puzzle zusammenbaut, auch unzählige kleine Glücksmomente.
2. Da ist er, der Berg
Irgendwann ist es dann endlich so weit, das Warten hat ein Ende und es geht ab in die Berge. Egal, ob man schon über Stunden ungeduldig auf dem Sitz im Auto, Zug oder Bus herumrutscht oder nur eine kurze Anfahrt zum Wanderziel hat, wenn man am Horizont die Umrisse des zu erklimmenden Berges entdeckt, ist das pures Glück. Bergliebhaber kennen das Kribbeln im Bauch – eine Mischung aus Vorfreude und dem Gefühl, endlich wieder dort zu sein, wo man sich am wohlsten fühlt.
3. Der erste Blick aus dem Fenster
Ist es wirklich wahr oder hat man vielleicht wieder mal nur von den Bergen geträumt? Auf diese Frage folgt der nächste Glücksmoment: Wenn man schwungvoll den Vorhang in der Unterkunft aufzieht und sieht, wie sich die umliegenden Berggipfel gerade in der Morgensonne baden. Quietschvergnügt hüpft man dann schnell in die Wanderkleidung, packt eilig den Rucksack und genießt ein schnelles und möglichst reichhaltiges Frühstück. Denn nach dem Blick aus dem Fenster, möchte man am liebsten direkt zu Wandern beginnen. Ob die Frisur da noch nach „gerade aufgestanden“ aussieht, ist uns in den Bergen relativ egal.
4. Berggipfel oder doch Gefühlsgipfel?
Ich frage mich immer, ob es jedem Wanderer so geht, aber an keinem anderen Ort, als auf dem Gipfel eines Berges, fühle ich mich so stark und gleichzeitig so unglaublich klein. Stark, weil mich meine Beine – wieder einmal – in diese wunderbaren Höhen getragen haben. Klein, weil man inmitten von hunderten Gipfeln steht, die bereits seit Jahrtausenden hier sind und immer noch da sein werden, wenn man seine Wanderschuhe einmal nicht mehr schnürt. Die Berge sind ein Platz, der so vieles in die richtige Perspektive rückt. Ist man dann noch ganz allein oder nur mit den Liebsten am Gipfel, ist das ein Glücksmoment der ganz besonderen Art.
5. Die Füße in den kalten Gebirgsfluss halten
Ein kalter Gebirgsfluss kann für viele Glücksmomente sorgen. Den ersten hat man meist schon beim Anblick des glasklaren Quellwassers. Den zweiten, wenn man einen großen Schluck des eiskalten Wassers trinkt. (Was leider nicht immer sicher ist, mehr dazu hier) Wer sich dann auch noch dazu überwinden kann, seine Füße in dem kalten Gebirgsfluss abzukühlen, wird das wunderbare Gefühl danach lieben. Denn für heiße und müde Füße ist das kalte Nass eine echte Wohltat.
6. Endlich raus aus den Schuhen!
Jeden Tag ziehen wir uns die Schuhe aus, ohne wirklich darauf zu achten. Erst beim Wandern lernt man dieses Gefühl so richtig zu schätzen. Nachdem man sich mehrere Stunden in den schweren und eng geschnürten Wanderstiefeln bergauf und bergab gekämpft hat, fühlt sich das Ausziehen der Schuhe nach purer Freiheit an. Diesen Glücksmoment kann man am besten genießen, wenn man weiß, dass man die Schuhe später nicht nochmal anziehen muss. Da heißt es hoffen, dass der kalte Gebirgsfluss (siehe Punkt Nr. 5) ganz am Ende der Wanderung auf einen wartet.
7. Der Biss ins Hüttenschmankerl
Egal ob man sich ein Schnitzel, Tiroler Gröstl oder Käsespätzle bestellt – das Gefühl, wenn nach einer langen und anstrengenden Tour die köstliche, deftige Mahlzeit endlich vor einem steht, ist einfach unvergleichlich. Niemals sonst schmeckt uns Essen so gut. Darf es danach noch ein Dessert sein? Ja, bitte! Wir brauchen schließlich Energie, um es morgen auf den nächsten Gipfel zu schaffen. Wenn uns dann noch beim Essen des Kaiserschmarrns die Sonne ins Gesicht strahlt, dann ist man als Wanderer wunschlos glücklich.
Treffen sich zwei Wanderer…
Das Wandern wird immer beliebter und trotzdem sind und bleiben echte Vollblut-Wanderfans eine ganz besondere Gruppe Menschen. Wer das Gipfelglück und die Wandereuphorie nicht kennt, kann viele unserer Glücksmomente nicht ganz nachvollziehen. Das Kopfschütteln, wenn man erzählt, dass man um 04.00 Uhr morgens aufgestanden ist, um im Dunkeln auf einen Berg zu steigen, darf man dann einfach nicht allzu ernst nehmen. Wenn sich jedoch Gleichgesinnte über die Liebe zu den Bergen unterhalten, dann überschlagen sich die Wandergeschichten und Bergfragen. Bestimmt wird auch der ein oder andere dieser 12 Gründe, warum Wandern in den Bergen so schön ist besprochen. Aber eines wird man bei diesem Gespräch ganz bestimmt nicht zu hören bekommen, nämlich diese Sätze, die echte Wanderer niemals sagen.