Die Breitachklamm ist eine durch den Fluss Breitach geschaffene Klamm im Herzen des Allgäus. Sie liegt malerisch am Ausgang des Kleinwalsertals bei Oberstdorf. Durch die tiefste Felsenschlucht Mitteleuropas führt ein 2,5 Kilometer langer Weg, der jährlich von rund 300.000 Wanderern besucht wird. Aber auch rund um die Klamm laden Wanderwege in verschiedenen Schwierigkeitsgraden zum Erkunden und Staunen ein. IndenBergen hat alles Wissenswerte rund um das imposante Naturschauspiel für dich zusammengestellt.
Die Breitachklamm ist ein noch vergleichsweise junges Naturdenkmal. Sie entstand erst im Laufe der letzten 10.000 Jahre nach Ende der Würm-Eiszeit. Die Gletscher hatten das weiche Gestein abgetragen, das harte Gestein blieb jedoch bestehen. Nachdem die Gletscher schließlich geschmolzen waren, bohrte sich die reißende Breitach durch den harten Fels hindurch. So entstand im Laufe der Zeit eine imposante Klamm. Sie erstreckt sich auf einer Länge von circa 2,5 km und ragt rund 150 m tief in das Gestein hinein.
Erste Versuche, die Breitachklamm begehbar zu machen, gab es bereits im 19. Jahrhundert. Alle diese frühen Bemühungen scheiterten jedoch. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts nahm sich der Tiefenbacher Pfarrer Johannes Schiebel dem Projekt an. Sein Ziel war es, seiner bettelarmen Gemeinde eine neue Einnahmequelle zu eröffnen und den in der Region aufkeimenden Tourismus anzukurbeln. Nachdem er verschiedene Geldgeber für das Projekt begeistern konnte, gründete er den Breitachklammverein. Im Jahre 1904 erfolgte die erste Sprengung. Bereits ein Jahr später wurde am 4. Juli 1905 die Breitachklamm für Besucher geöffnet. Von Beginn an war sie ein Anziehungsmagnet für Besucher. Schon 1922 zählte das Naturwunder über 100.000 Besucher im Jahr – Tendenz stetig steigend.
Am 23. September 1995 kam es zu einem Felssturz, bei dem circa 50.000 Quadratmeter Fels und Geröll in die Schlucht stürzten. In der Folge stauten sich gehörige Wassermassen auf rund 30 m Höhe an. Am 23. März 1996 brach das Wasser durch. Die Klamm wurde vollständig verwüstet, Schäden in Höhe von rund 300.000 DM entstanden. Erst im Dezember 2004 konnte ein neues Eingangsgebäude in Betrieb genommen werden. Ein Jahr später öffnete die Bergschau, die sich mit der Wirkung von Wasser auf die Berge beschäftigt. Eine interaktive Ausstellung und ein Film erklären dort anschaulich die Naturphänomene.
Die Breitachklamm ist ein Ausflugstipp für die ganze Familie. Schattenspendende Bäume und die Kühle des Wassers sorgen an warmen Sommertagen für Erfrischung und bieten Erholung fernab des Trubels. Tiefe Schluchten, ausgeschliffene Wassermulden und einzigartige Gebilde, die das Wasser im Laufe der Jahre in den Stein geschliffen hat, faszinieren Jung und Alt. Aber auch im Winter ist eine Klammbegehung ein unvergessliches Erlebnis. Glitzernde Eiszapfen, imposante Eisvorhänge und erstarrte Wasserfälle ziehen die Besucher in ihren Bann. Verschiedene Wanderwege führen durch und rund um die Klamm. Die Bandbreite reicht vom einfachen Spaziergang auf gut gesicherten Wegen bis hin zur anspruchsvollen, mehrstündigen Wanderung. Unser Tipp: Der 90-minütige Rundwanderweg, der zudem beeindruckende Aussichten auf die Oberstdorfer Berge bietet.
Die Breitachklamm ist täglich ab 9.00 Uhr geöffnet. In der Sommersaison schließt sie um 17.30 Uhr (letzter Einlass um 17.00 Uhr), in der Wintersaison um 16.30 Uhr (letzter Einlass um 16.00 Uhr). Der Eintritt beträgt 6,50 Euro für Erwachsene, Kinder zahlen 2,50 Euro. Parkplätze sind direkt an der Breitachklamm am Eingang in Tiefenbach vorhanden. Alternativ bieten sich auch die Parkplätze bei der Walserschanz an. Zudem gibt es eine praktische Busverbindung vom Busbahnhof Oberstdorf zum oberen Eingang in die Breitachklamm an der Walserschanz und zum unteren Eingang bei Tiefenbach. Ein Besuch lohnt sich zu jeder Jahreszeit – auch und vor allem bei Regen, denn je mehr Wasser fließt, desto imposanter wirkt die Breitachklamm.
Die Breitachklamm befindet sich bei Oberstdorf im Oberallgäu im äußersten Süden von Bayern. Das vielfältige Freizeitangebot ist wie gemacht für Familien, Erholungssuchende und sportliche Urlauber. Im Sommer warten unter anderem ein 200 km langes Netz aus Rad- und Wanderwegen, verschiedene Höhenwege, Hüttentouren und Klettersteige auf die Gäste.
Bettina ist in den Bergen geboren und aufgewachsen. Sie verbringt ihre Sommer am liebsten mit Wandern und Mountainbiken oder in kühlen Bergseen.
