Kärnten, das südlichste Bundesland der Alpenrepublik Österreich, lockt Wanderfans unter dem Motto „Lust am Leben“ auf seine Wanderwege. Von der Hauptstadt Klagenfurt am Wörthersee aus erleben Bergsteiger, Wanderer und Naturliebhaber auf der Südseite der Alpen sonnige Almlandschaften und bizarre Felsformationen. Dabei können vom Gletscher bis zur Adria alle Vegetationsformen erlaufen werden. IndenBergen hat sich in Kärnten umgeschaut und die fünf schönsten Wanderwege in Kärnten zusammengestellt.
Heiligenblut: Alpe-Adria-Trail
Wir beginnen mit der „Wanderung im Garten Eden“, dem anspruchsvollsten Wanderweg Kärntens, wenn nicht sogar der Alpen. Vom Gletscher am Großglockner aus führt der 750 km lange Trail mit seinen 43 Etappen bis nach Friaul-Julisch Venetien. Durchquert werden dabei drei Länder. Den Anfang macht Österreich mit dem Nationalpark Hohe Tauern, dem Biosphärenpark Nockberge und der Kärntner Seenlandschaft mit dem Ossiacher-, Wörther-, Faaker und Millstätter See. Mit dem Durchqueren der Julischen Alpen folgt Slowenien mit dem Triglav Nationalpark Socatal. Ziel des Alpe-Adria-Trails ist die Adria in Italien mit dem Golf von Triest.
Start: Heiligenblut
Länge: 750 km, Dauer: 43 Tage, Höhenmeter: k.A.
Schwierigkeitsgrad: schwer
Beste Jahreszeit: April bis September
Gut zu wissen: Unter die sieben besten Wanderpfade der Welt von National Geographic Traveller gewählt.
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Sillian im Hochpustertal: Karnischer Höhenweg
Auf dem Karnischen Höhenweg geht es auf insgesamt 150 km entlang der österreichisch-italienischen Grenze auf bis zu 2.678 Meter Höhe. Der alpine Weitwanderweg, der in Sillian beginnt und über den gesamten Karnischen Kamm führt, endet in Arnoldstein und überquert insgesamt 30 Wandergipfel. Der Höhenweg kann geografisch in zwei Teilstücke untergliedert werden, die durch den Plöckenpass voneinander getrennt werden. Im westlichen Teil unterschreiten Wanderer während der ersten von insgesamt 8 bis 11 Tagesetappen faktisch kaum die 2.000 m Höhengrenze. Die Pfannspitze markiert mit 2.678 den höchsten Punkt des ersten Teils. Im östlichen Teil geht es über sanfte Bergformen, Almen und durch Wälder.
Start: Sillian im Hochpustertal
Länge: 150 km, Dauer: 8-11 Tage, Höhenmeter: k.A.
Schwierigkeitsgrad: mittel
Beste Jahreszeit: April bis September
Gut zu wissen: Es gibt Geo-Trails (geologische Lehrpfade) zwischen Sillian und dem Nassfeld.
Rosenbach: Panoramaweg Südalpen im Sonnenwinkel
Wie es der Name schon sagt, geht es auf dem Weitwanderweg im Sonnenwinkel über den Panoramaweg Südalpen auf 226,7 km entlang der südlichen Grenze Kärntens zu Italien. Der Wanderweg liegt damit im sonnenverwöhnten Süden von Österreich und ist besonders bei Genießern beliebt. Wanderer und Naturliebhaber durchqueren auf dem Panoramaweg die drei Urlaubsregionen Carnica-Rosental, Klopeiner See Südkärnten und das Lavanttal auf insgesamt 17 Etappen. Von Rosenbach im Rosental aus geht es über die berühmten Karawanken nach Bleiburg. Der Wanderweg führt weiter über die Saualpe bis zum höchsten Punkt des Panoramawegs Südalpen, dem 2.396 m hohen Zirbitzkogel.
Start: Rosenbach
Länge: 226,7 km, Dauer: 17 Tage, Höhenmeter: 13.589 m
Schwierigkeitsgrad: leicht bis mittel
Beste Jahreszeit: April bis September
Gut zu wissen: Die Sommerrodelbahn Klippitztörl ist einen Besuch wert.
Annenheim: Ossiacher See Trail
Bei dieser sehr anspruchsvollen Wanderung geht es einmal rund um Österreichs drittgrößten See, den Ossiacher See, gleichzeitig auch einer der schönsten Seen Kärntens. Nordöstlich von Villach gelegen, ist der Wanderweg am besten in zwei Etappen zu meistern. So kann auf der ersten Etappe das Nordufer und am darauffolgenden Tag das Südufer erkundet werden. Mit dem öffentlichen Personennahverkehr oder per Schiff über den Ossiacher See geht es dann zurück zum jeweiligen Ausgangspunkt. Doch nicht nur der Ausblick über den See ist besonders. Auch eine Reihe von beeindruckenden Wasserfällen, wie der Kesselwasserfall und der Finsterbach Wasserfall sowie tiefe Schluchten und der Tauernteich machen die Seeumrundung des Ossiacher Sees zu einem besonderen Erlebnis.
Start: Annenheim bzw. Steindorf (511 m)
Länge: 35,2 km, Dauer: ca. 16 h, Höhenmeter: 1.538 m
Schwierigkeitsgrad: schwer
Beste Jahreszeit: April bis Oktober
Gut zu wissen: Seeumrundung in oder gegen Uhrzeigersinn möglich.
Millstatt: Weg der Liebe - Sentiero dell´Amore
Eine Wanderung für alle, die etwas über die Liebe lernen und dazu die einmalige Aussicht über den Millstätter See genießen wollen. Der Weg der Liebe - Sentiero dell´Amore beginnt an der Alexanderhütte auf 1.786 Höhenmetern und geht über die Millstätter Alpe hinauf auf bis zu 2.066 m, mit dem berühmten Granattor als Ziel. Das mit rubinroten Edelsteinen gefüllte, markante Tor zählt bei Naturliebhabern zu den beliebtesten Wanderzielen am Millstätter See. Doch bei dieser dreistündigen Wanderung ist der Weg das Ziel. Auf insgesamt sieben Stationen können sich die Liebes-Wanderer auf einer Millstätter-See-Bank von bereit liegenden Büchern zum Thema Liebe inspirieren lassen und ihre Gedanken über die Liebe niederschreiben.
Start: Alexanderhütte
Länge: 6,4 km, Dauer: ca. 3 h, Höhenmeter: 896 m
Schwierigkeitsgrad: mittel
Beste Jahreszeit: Mai bis Oktober
Gut zu wissen: Die Dauer des Abstiegs vom Granattor zur Lammersdorfer Alm/Lammersdorferhütte beträgt etwa eine Stunde.
Praktische Infos zu Kärnten
Wanderer, Bergsteiger und Naturliebhaber, die in Österreich einen Wanderurlaub planen, finden in Kärnten mit seinen sonnenverwöhnten Bergen und den schönen Seen natürlich noch viele weitere Wanderwege für Anfänger, Familien bis hin zum Profi. So etwa der Millstätter See Höhensteig, der auf 200 Kilometern zu mystischen Plätzen rund um den bekannten Kärntner See führt. Auch der Kreuzeck-Höhenweg im Outdoorpark Oberdrautal ist für aktive Naturliebhaber interessant. Denn Wanderer können von der Gipfelwelt der Kreuzeckgruppe bis zu 30 Dreitausender und 66 Kirchen erblicken. Genusswanderer sollten sich den „Kostaleweg“ auf der Gerlitzen in der Region Villach vornehmen. Auf dem Rundweg kehren Genießer in drei verschiedene Hütten ein, die einem mit kulinarischen „Kostalan“ (Kostproben) verwöhnen.