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Die Universität des Bergsteigens
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Wilde Natur wird für alle Besucher erlebbar gemacht
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Neben Wandern und Radfahren ist Raften ein Must-Do
Das Gesäuse ist ein Gebiet in der Steiermark, das weniger mit Bekanntheit punktet, dafür mit unberührter Natur, steilen Kalksteinformationen und den wilden Wassern der Enns seine Besucher begeistert. Hier trifft der Nationalpark Gesäuse auf den geschichtsträchtigen Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen. Besonders sehenswert ist der smaragdgrüne Fluss Salza, der sich durch das Naturgebiet schlängelt. Die natürliche Umgebung stellt für Bergliebhaber ein wahres Kleinod dar, das es wert ist, auf eigene Faust, oder innerhalb von geführten Touren entdeckt zu werden.
Das Gesäuse wird in Österreich auch "Universität des Bergsteigens" genannt. Die hiesigen, teils sehr steilen Felsformationen bieten eine echte Herausforderung für Alpinisten und Kletterer. Dennoch gibt es auch für etwas weniger erfahrene Wanderer wunderschöne Routen. Für Kulturliebhaber bietet sich das prächtige Benediktinerkloster Admont aus dem Jahr 1074 an, um einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Die Flussläufe der Enns und der Salza bieten eine spannende Umgebung für allerlei Wasseraktivitäten. Daher stammt auch der Name der Region – Gseis, was so viel wie sprudeln oder rauschen bedeutet.
Sehenswerte Urlaubsdörfer im Gesäuse
Admont ist die größte Gemeinde im Gesäuse und liegt auf 640 m. Das Stift Admont – eines der ältesten Benediktinerklöster Österreichs – beheimatet die größte Klosterbibliothek der Welt mit sage und schreibe 200.000 Buchbänden. Das barocke Gebäude wird in manchen Quellen sogar als achtes Weltwunder beschrieben. Admont liegt mitten in den Ennstaler Alpen und dient auch als Startpunkt für Touren in den Nationalpark Gesäuse. Johnsbach ist ein weiteres Urlaubsdorf im Gesäuse und präsentiert sich als gemütliches Bergsteigeridyll in der Nähe der Odelsteinhöhle – ein besonderer und mystischer Ort. Die farbenfrohe Grotte erlebt man am besten auf einer geführten Tour. Weitere sehenswerte Ortschaften im Gesäuse sind Altenmarkt bei St. Gallen, Ardning, Landl, Selzthal, St. Gallen und Hall.
Nationalpark Gesäuse: Wild und schön
Der Nationalpark Gesäuse umfasst 11.000 Hektar Land. Die Ziele, die man im Nationalpark verfolgt, liegen nicht nur im Naturschutz, sondern auch in der Ausbildung und Forschung. Letztere wird in der Untersuchungsstation WillowDome betrieben. Der Fluss Enns hat in Millionen von Jahren steile und schroffe Felswände geformt, die sich auf bis zu 1.800 m auftürmen. Er fließt durch ein 16 km langes Tal und legt dabei 150 Höhenmeter zurück, was ihn an bestimmten Tagen zu einem reißenden Strom machen kann. Neben den Wildwasser-Abenteuern bieten die hiesigen Kalksteinberge, die tiefen Wälder, gemütliche Almen und Berghütten ein erwanderbares Gesamtkunstwerk von Mutter Natur. In Gstatterboden finden Sommergäste einen Informationspavillon mit wechselnden Ausstellungen und einem Restaurant.
Naturpark Steirische Eisenwurzen und UNESCO Geopark
Der Naturpark Steirische Eisenwurzen beherbergt nicht nur dichte Wälder und hohe Berge, sondern auch weitere Besonderheiten. Sehenswert sind unter anderem die Kraushöhle, die Wasserlochschlucht und der smaragdgrüne Fluss Salza. Einen hohen Stellenwert besitzt auch das GeoDorf Gams. Das Dorf befindet sich mitten im UNESCO Geopark, der durch seine geologisch reiche Zusammensetzung zum Naturdenkmal avancierte.
Wandern im Gesäuse
Im Gesäuse finden Wanderer ein 500 km langes Netz an Wanderwegen vor. Von mehrtägigen Touren von Hütte zu Hütte, bis zu gemütlichen, kleinen Tagesausflügen kann hier alles unternommen werden. Die interessantesten Wanderungen sind:
- Der Rauchbodenweg: Eine herrliche Wanderung für Familien im Tal entlang den Ufern der Enns, gespickt mit erfrischenden Aussichten auf Berge und wilde Wasser
- Der Geopfad Trail in Gams: Eine Art Naturlehrpfad, auf dem Wanderer auf fünf Kilometern Wanderstrecke alles Wissenswerte über die 250 Millionen alte Geologie der Region erfahren
- Der Johnsbacher Hüttenrundgang: Diese Tagestour führt Wanderer durch die beeindruckende Teufelsklammschlucht von Hütte zu Hütte. Eine tolle Tour für Familien.
- Der Gesäuse Hüttenrundgang: Eine Mehrtagestour von Hütte zu Hütte, auf der man innerhalb von etwa 8 Stunden reiner Wanderzeit den kompletten Nationalpark durchquert
Radtouren in Gesäuse
Für Fahrradfahrer gibt es natürlich auch zahlreiche Möglichkeiten, um den Nationalpark zu erkunden, aber eine Route ist besonders populär, nämlich der Ennsradweg, der am gleichnamigen Fluss entlangläuft. Der gekennzeichnete Radweg beginnt in Admont und endet in Weyer. Alternative Routen sind der Rauchbodenweg und der Ennsbodenweg. Auch Mountainbiken wird in Gesäuse immer beliebter. Bekannte Ausflugsziele für einen Tag sind die Ardning Alm oder die Klinke Hütte. Letztere ist sogar das ganze Jahr über geöffnet. Die Buchsteintour ist für all diejenigen, die lieber mehrere Tage mit dem Mountainbike unterwegs sind. Sie führt durch den gesamten Nationalpark Gesäuse.
Weitere Tipps
- Einmal im wilden Wasser der Enns Raften
- Einen der zahllosen Klettersteige bezwingen
- Der Wanderroute „Vom Gletscher zum Wein“ folgen
- Den Weidendom besuchen und im Heckenlabyrinth verloren gehen
- Im Wassererlebnispark bei St. Gallen entspannen und planschen (bei schlechtem Wetter besonders zu empfehlen)